Dr. Abigail Koppes: Das akademische Leben mit Long Covid COVID is not over, 14. Dezember 202414. Dezember 2024 „Dr. Abigail Koppes: "A Patient Scientist: Navigating Academia with Long Covid" (Day 1, Block 3)“ von YouTube anzeigen Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen. Erfahren Sie mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube. Inhalt von YouTube immer anzeigen Dieser Beitrag gehört zum Schwerpunkt Unite To Fight 2024. Dr. Abigail Koppes, Associate Professor für Chemical Engineering an einer US-Top-Universität in Boston, lebt seit März 2020 mit Long Covid. Nach einer milden Erstinfektion entwickelte sie über Monate immer gravierendere Symptome: anfangs leichte Erschöpfung, dann tägliche Migräne, brennende Schmerzen am ganzen Körper, unerträgliche Schlafstörungen, Tinnitus, verschwommenes Sehen, erhöhter Puls, Probleme beim Essen, sowie schließlich schwere neurologische Schmerzen und Autoimmunstörungen. Von der Athletin zur Schmerzpatientin mit komplexem Krankheitsbild Vor Covid war Koppes passionierte Marathonläuferin, Mountainbikerin, Konzertgängerin und Outdoor-Fan. Nach dem Virus aber folgten monatelange Facharztbesuche, MRTs, Triggerpunkt-Injektionen, Occipital-Nervenblockaden und Tests auf Dysautonomie. Schritt für Schritt kamen Diagnosen hinzu: POTS, Small Fiber Polyneuropathie, Sjögren-Syndrom, Mastzellaktivierung und neurogene Blasenstörungen. 60% ihres Haares fielen aus und sie verlor kontinuierlich an Gewicht. Schließlich wurden IVIG-Infusionen, Botox gegen Migräne, sowie angepasste Medikation für POTS und Mastzellaktivierung eingesetzt. Auch kognitive Rehabilitation und Psychotherapie waren nötig, um mit den massiven Belastungen und intrusiven Gedanken umzugehen. Arbeiten unter erschwerten Bedingungen In der Forschung zählen Publikationen, Drittmittel, Lehre und Studierendenbetreuung – üblicherweise anstrengend genug. Koppes musste jedoch radikal umstellen: Sie beantragte ADA-konforme Arbeitsbedingungen, etwa das Arbeiten im Homeoffice an schlechten Tagen, spezielle Liege- und Sitzmöglichkeiten im Büro, Luftreiniger im Hörsaal und flexible Meetingstrukturen. Sie reduzierte alle nicht zwingend nötigen Aufgaben, verließ sich vermehrt auf Kollaborationen, Zoom-Meetings und streng priorisierte To-Do-Listen. Regelmäßiges Pacing wurde zur Überlebensstrategie. Forschung als Hoffnungsschimmer Trotz der Einschränkungen bleibt sie als Wissenschaftlerin aktiv. Sie nahm an mehreren klinischen Studien teil, arbeitet nun an autoimmunen Fragestellungen und ist fest entschlossen, die Pathomechanismen von Long Covid besser zu verstehen. Ein Beispiel: Eine Studie mit Michael VanElzakker zeigte bei allen 12 untersuchten Long-Covid-Patient*innen Gehirn- und Gefäßentzündungen. Solche Erkenntnisse geben ihr neuen Antrieb, über ihre persönliche Leidensgeschichte hinaus etwas zu bewegen. Fazit Der komplexe und langwierige Krankheitsverlauf von Dr. Abigail Koppes verdeutlicht, wie individuell Long Covid verläuft und wie wichtig eine umfassende Diagnostik, anhaltende Therapieanstrengungen und konsequente Anpassungen sind. Erst ein Zusammenspiel aus medizinischer Betreuung, intensiver Selbstorganisation und fortlaufender Anpassung des Alltags führte schrittweise zu einer spürbaren Linderung ihrer Beschwerden und die Möglichkeit, ihre Arbeit nach Anpassung der Arbeitsbedingungen fortzusetzen. UniteToFight 2024 – Vorträge
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