COVID, Vulnerabilität und der Tod der Solidarität: »Wen wollen wir nicht retten?« COVID is not over, 30. August 202319. Juli 2024 Gegen Ende des ersten Jahres der Covid-19-Pandemie veröffentlichte der britische Regierungsberater Dominic Cummings ein Foto eines Whiteboards, das bei einer Brainstorming-Sitzung im Büro des Premierministers in der Downing Street 10 am 13. März 2020 verwendet worden war. Am unteren Rand des Whiteboards hat jemand eine letzte Frage gekritzelt: Wen wollen wir nicht retten? Diese Frage hat die Reaktion vieler Länder auf die Pandemie entscheidend geprägt. Damit hat sie auch die Erfahrungen derjenigen geprägt, die in der Pandemie leben (und sterben), und bestimmt auch nach der Pandemie den Lebensweg mit COVID. In diesem Beitrag werden die Auswirkungen erörtert, die dies auf unsere Erfahrung von Solidarität und auf das kollektive Vertrauen darauf hatte, dass Gesellschaften gegenüber ihren schwächeren Mitgliedern verantwortungsbewusst handeln werden. Wenn ein völlig neues Virus wie SARS-CoV-2 zum ersten Mal auftritt, ist das Schicksal derer, die es infiziert, weitgehend eine Frage der Biologie und des Glücks. Doch mit zunehmendem Wissen verwandeln sich Biologie und Glück in soziale und politische Entscheidungen. Wen retten wir nicht? wurde zu einer Frage, die uns nicht (genug) interessiert. Wenn Solidarität definiert wird als gezielte Zuwendung zu denjenigen, mit denen wir das Gefühl haben, etwas gemeinsam zu haben, dann gibt es – so unangenehm das auch sein mag – Menschen, die fest im gesellschaftlichen Mainstream verankert sind und nicht davon überzeugt sind, dass sie etwas mit denjenigen gemeinsam haben, die arm, ausländisch, Aborigines, alt oder behindert sind. Philosophisch ausgedrückt, haben sie nicht das Gefühl, dass sie die gleiche Persönlichkeit oder den gleichen moralischen Status haben. Die drängende ethische Frage für die Zukunft lautet also: Inwieweit ist es möglich, die Grenzen der »relevanten Ähnlichkeit« der Solidarität in einem Krisenzustand durchlässig und weit zu halten? Wie würde das Leben mit COVID – und das Leben mit der nächsten Pandemie und der übernächsten – aussehen, wenn der Ausgangspunkt nicht lautet: »Wen können wir nicht retten?«, sondern: »Was sollten wir tun, um sicherzustellen, dass wir alle retten können?« COVID, Vulnerability, and the Death of Solidarity: “Who Do We Not Save?” – Journal of Bioethical InquirySolidarity between more and less vulnerable groups is fundamental to an effective public health response to a global pandemic. Yet in the case of COVID-19, a focus on deciding who can and who cannot be protected from harm has shaped the pandemic experience and continues to determine the post-pandemi…Weiterlesenlink.springer.com Quelle Inhalt von Twitter anzeigen Hier klicken, um den Inhalt von Twitter anzuzeigen. Erfahren Sie mehr in der Datenschutzerklärung von Twitter. Inhalt von Twitter immer anzeigen Politik
Fauci erkrankt 2 Wochen nach COVID-19 erneut: West-Nil-Virus zwingt ihn ins Krankenhaus 25. August 202425. August 2024